B 96n - Anhörungen
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Zur 3. Nachanhörung 2009
Vom 20. Mai bis 19. Juni 2009 lagen die erneut geänderten Planungen zur Planfeststellung für den Neubau der B 96n auf Rügen im Rahmen der "3. Nachanhörung" in den Ämtern Bergen, West-Rügen und Binz zur Einsichtnahme aus.
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03. Juli 2009: Termin für Einwendungen beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV in Rostock.
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13. bis 17. Juli 2009: Erörterung der eingegangenen Einwendungen in Bergen auf Rügen.
Eine (!) Arbeitswoche hat der Vorhabensträger (das Land MV und in Vertretung dessen die DEGES) für alle 53 eingegangenen Einwendungen von den Trägern öffentlicher Belange, den Privatbetroffenen sowie den anerkannten Naturschutzverbänden eingeplant, nicht nur, um sie zu lesen, sondern sie auch noch fachlich auszuwerten. Donnerwetter!
Die Anhörung (zumindest die dreitägige der Umweltverbände NABU und BUND) hat dann auch gezeigt, dass vieles nach wie vor nicht gelöst ist.
Vom Umgang mit Andersdenkenden:
Vorpommersche einschließlich Rügener Wirtschaftslobbyisten scheuen keine Kosten und Mühen, um Naturschützer und deren Unterstützer zu verunglimpfen, sie als Verhinderer und Ursache allen wirtschaftlichen Niederganges in der Öffentlichkeit darzustellen:
Der Gipfel des Einfalts-Reichtums: „Wanted – Haltet den Dieb“
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Die Antwort: "Was haben wir nur verbrochen?
07. Oktober 2009: Informationsveranstaltung des
Wirtschaftsvereins Rügen e.V., unterstützt von DeHoGa,
Kreishandwerkerschaft Rügen, Tourismuszentrale Rügen (TZR) und IHK
unter dem Motto: "Die Wirtschaft der Insel fordert den zügigen
Ausbau der B 96n"
Parallel zum laufenden Planfeststellungsverfahren versuchte das vom
Vorhabens-träger (Land) beauftragte Planungsunternehmen (DEGES),
speziell sein Chef-Vertreter Joachim Rascher durch populistisches
Wirken Stimmung gegen die Umweltverbände und eine
rügenverträglichere Lösung zu machen - unter Mitwirkung der OZ.
Zur Informationsveranstaltung des Wirtschaftsvereins Rügen e.V. am 07.10.2009
Unter der Überschrift "B 96n: Die Deges reißt schon die Häuser ab" wurde nicht etwa bedauert, dass die Bewohner aus ihren Häusern gedrängt wurden. Nein, es scheint, als gäbe es wieder ein Sieg zu feiern. Über wen? Für wen?
Zum Abriss der Wohnhäuser: die Häuser wurden den Bewohnern "abgekauft", sonst hätte Enteignung gedroht. In der 3. Nachanhörung im Juli wurde bereits bekanntgegeben, dass der neue Eigentümer auf privater Grundlage den Abriss für den Herbst beantragt hätte und dies außerhalb des Verfahrens liefe...
Bedauerlich ist die Aussage des Tourismusvertreters, der die Forderung nach dem baldigen Baubeginn mit der drohenden Verschärfung der Lage auf den Straßen begründet. In den DEGES-Unterlagen ist unmissverständlich prognostiziert, dass sich nach dem Straßenbau die Verkehrszahlen erheblich erhöhen werden. Dadurch wird sich die Lage auf den Straßen (z.B. Südost-Rügen) definitiv verschärfen. Was für einen Tourismus wollen die Touristiker eigentlich?
Man wünschte sich einfach mehr verantwortungsvollen Journalismus, solch einen, der erst hinterfragt, bevor er den Mund aufmacht ...
11.10.2009
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Als Tiger gesprungen, als
Bettvorleger gelandet:
Erster CDU-Antrag im neuen
Kreistag
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3. Nachanhörungsverfahren zur B 96 n auf Rügen
In der vergangenen Woche fand das 3.
Nachanhörungsverfahren zum geplanten Neubau der B 96
n zwischen Altefähr und Bergen auf Rügen statt.
Auch das 3. Nachanhörungsverfahren bestätigte die Auffassung der Umweltverbände, wonach dem Straßenbau europarechtliche Bestimmungen des Vogelschutzes entgegenstehen. Insbesondere die Beeinträchtigung von international bedeutsamen Rastflächen verstößt gegen europäisches Recht, das einen Schutz und eine Verbesserung dieser Lebensräume vorschreibt. Der Schutz der Lebensräume hat auf Rügen eine besondere Relevanz, da hier die im europäischen Maßstab bedeutsamen Gänse- und Kranichbestände infolge einer Verknappung von geeigneten störungsarmen Nahrungsflächen im Rückgang begriffen sind. Auch angesichts einer Rüge der EU-Kommission ist dem Land diese Problematik bekannt. Dennoch wurden im Rahmen des kürzlich durch die Landrätin festgesetzten EU-Vogelschutzgebietes (das im Zusammenhang mit dem Landschaftsschutzgebiet West-Rügen ausgewiesen wurde) die südlich der bestehenden B 96 gelegenen Nahrungsflächen, die durch den Straßenneubau beansprucht werden würden, bewusst aus dem Vogelschutzgebiet ausgeklammert. Zudem gibt es nach wie vor keinen Managementplan, der jedoch zwingend erforderlich wäre, um der fortschreitenden Verknappung von Nahrungsflächen entgegenzuwirken. Das Land ist in der Pflicht, der Aufforderung der Kommission nachzukommen und sämtliche wichtigen Nahrungsflächen der Rastvögel in das Vogelschutzgebiet einzubeziehen. Die Umweltverbände fordern einen Managementplan, der sich auf alle funktional bedeutsamen Areale zu erstrecken hat und die Gewährleistung eines ausreichenden Nahrungsangebotes für die Rastvögel sicherstellt. Zudem ist die Regelung eines Jagd- und Vergrämungsverbotes zwingend geboten.
Auch weiterer Untersuchungsbedarf wurde von den
Umweltverbänden konkret aufgezeigt. Dies betrifft
Untersuchungen zum Erhaltungszustand zahlreicher
betroffener Vogelarten und des südlichen Kubbelkower
Waldes auf geschützte Fledermausarten. Außerdem
fehlt noch die Prüfung einer möglichen
Beeinträchtigung des Vogelschutzgebietes „Kleiner
Jasmunder Bodden“, das bisher nicht einbezogen
wurde.
Die Umweltverbände haben nicht zuletzt ein
modifiziertes Alternativkonzept vorgelegt, das den
Neubau der Straße auf der bestehenden Trasse
vorsieht einschließlich Ortsumfahrungen für Rambin
und Samtens sowie der verkehrlichen Anbindung von
Teschenhagen und Rambin. Der Vorhabensträger hat
dessen Prüfung definitiv zugesagt. Für die Verbände
ist in keiner Weise nachvollziehbar, warum
letztgenannte Orte nicht an die neue Trasse
angeschlossen werden sollten. Sie haben vorgelegt,
dass dies technisch ohne weiteres machbar ist. Erst
damit könnten Unternehmen im westlichen Teil der
Insel und ihre Arbeitsplätze gesichert werden. „Es
ist schon verwunderlich, dass neben überregionalen
Verkehrserschließungszielen und dem Fährhafen Mukran
die regionale wirtschaftliche Entwicklung in den
Unterlagen als Begründung für den Straßenneubau
benannt werden und dann in Wirklichkeit ganze
Ortschaften davon ausgeschlossen werden sollen,“
konstatiert Marlies Preller vom NABU Rügen. Auch die
Prognosen für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung
und den Verkehr seien fehlerhaft bzw. völlig
inakzeptabel. Wer im Sommer im Biosphärenreservat
bei Lancken-Granitz 25.000 Kfz/Tag als
erstrebenswertes Ziel für die Zukunft annehme,
während dieser Tage schon nichts mehr ohne Stau
abgeht, nehme das Kollabieren des Tourismus in der
wichtigsten Tourismusregion Mecklenburg-Vorpommerns
billigend in Kauf. Auch dies zeige erneut die
völlige Unzulänglichkeit der Planungen.
Bergen, 20.07.2009
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Zur 2. Nachanhörung 2008
Seit der Vorweihnachtswoche 2005, in der die 1. Nachanhörung
zum geplanten Neubau der Bundesstraße 96 (B 96n) auf Rügen
stattfand, sind rund 2 1/2 Jahre vergangen. In dieser Zeit
hat die Landesregierung die von politischen Kreisen lange
heftig bekämpfte Schutzgebietsnachmeldung an die EU
bearbeitet und über die DEGES für die Überarbeitung der
Planungsunterlagen zur B 96n gesorgt.
Seit dem 05. Mai 2008 liegen diese nun im Rahmen der "2.
Nachanhörung" in den Ämtern Bergen, West-Rügen und Binz zur
Einsichtnahme aus. Noch bis zum 04. Juni können sich Betroffene und andere interessierte Bürger dort
zu den üblichen Geschäftszeiten informieren. Sie können
danach oder auch gleich dort ihre Einwendung schriftlich
erheben bzw. dem Behördenmitarbeiter zur Niederschrift
diktieren.
Bis zum 18. Juni 2008 muss die
Einwendung bei der Anhörungsbehörde eingegangen sein, beim Landesamt für Straßenbau und
Verkehr MV in Rostock.
Zur 1. Nachanhörung 2005
In der
Vorweihnachtswoche (!), am Dienstag, dem 20.12.05, begann das
Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV die Anhörung zur Ergänzung
des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der B 96n von
Altefähr nach Bergen. Ab Dienstag werden die Einwendungen der
Behörden und Umweltverbände erörtert, die der Bürger ab Mittwoch (s.
Anlage).
Diese Anhörungen fand ohne vollständige Unterlagen statt. Die
Planungsgesellschaft DEGES teilte daraufhin zu Beginn der Anhörung
mit:
In Abstimmung mit der Anhörungsbehörde wird der Themenbereich
"Verträglichkeitsprüfungen für europäische Vogelschutzgebiete" nicht
Gegenstand des für Dezember 2005 angesetzten Nachanhörungstermins
sein, ... Gleichfalls werden die "Verträglichkeitsprüfungen für
FFH-Gebiete und die Belange des Artenschutz (Unterlage:
"Untersuchung der geschützten Arten") zu diesem Thema nicht
behandelt ...
Die DEGES ließ
inzwischen Erhebungen zur Rast der Großvögel auf Westrügen
durchführen. Das Gutachten muss nach Fertigstellung dann noch einmal
in die Beteiligung gehen. Ein Planfeststellungsbeschluss ist also
auch nach der Weihnachtsanhörung aufgrund der unzureichenden Arbeit
der zuständigen Behörden und Planer nicht realistisch.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung haben Vertreter von NABU, BUND,
Bündnis 90/Die Grünen und Bürger ein deutliches, der terminlichen
Situation angepasstes Zeichen gesetzt. Schwarze Kerzen mit weißem
Kreuz wurden dem Leiter der Anhörung und den verantwortlichen
Planern der DEGES übergeben, als Symbol für die Trauer um den
Verlust an Rügens einmaliger und unersetzlicher Natur, die durch den
Neubau der dreispurigen Autobahn unwiederbringlich zerstört würde.
Angezündet wurden die Kerzen mit dem Feuer der Überzeugung, doch
noch eine Alternative auf den Weg zu bringen, in der Natur und
Mobilität gleichermaßen Berücksichtigung finden
... damit allen ein Licht aufgeht.
Pressemitteilung
Neubau der B 96n weiterhin offen
Umrahmt vom Bürgerprotest mit
schwarzen Kerzen fand in der Vorweihnachtswoche drei Tage lang die
neuerliche Anhörung von Trägern öffentlicher Belange, Umweltverbänden
und betroffenen Bürgern zum geplanten Neubau der B 96n zwischen
Altefähr und Bergen statt.
„Nach europäischem Naturschutzrecht ist die DEGES verpflichtet,
Alternativen vorzulegen. Da es eine realistische Alternative gibt, die
außerdem noch wirtschafts- und menschenfreundlicher ist und nur einen
Bruchteil des Neubaus kostet, ist diese auf jeden Fall in die
Abwägungen einzubeziehen, wenn man nicht gegen EU-Recht verstoßen
will“, verwies Marlies Preller, Vertreterin des NABU-Landesverbandes
in der Anhörung, erneut auf das Alternativkonzept des FORUM
RÜGEN/STRALSUND.
Die den Umweltverbände NABU und BUND zugesagten fundierten Daten zu
den Naturbeeinträchtigungen, insbesondere die Erhebungen zu den
Gänsen, Schwänen und Kranichen und ihren Hauptnahrungsflächen im
Bereich der geplanten Neubautrasse und im Zusammenhang mit den
EU-Vogelschutzgebieten, hat die DEGES als Vertreter des
Vorhabenträgers wiederum nicht vorgelegt. Aus diesem Grunde kann die
Bedeutung der Nahrungsflächen immer noch nicht beurteilt werden.
Ebenso gibt es keine Vorstellungen für den Ersatz verlorengehender
Flächen für die Großvogelrast von europäischer Dimension. Die
angebotenen Ersatzmaßnahmen wie die teilweise Wiedervernässung der
Polderflächen bei Breesen haben sich als fachlich falsch und völlig
ungeeignet für diesen Zweck erwiesen und wurden in Übereinstimmung mit
den zuständigen Umweltbehörden abgelehnt.
Damit sind auch nach Ansicht der Anhörungsbehörde die hohen
rechtlichen Hürden zum Neubau der Trasse in keiner Weise beseitigt
worden, die der Anwalt der Verbände, Peter Kremer aus Berlin, schon in
der ersten Anhörung klar herausgestellt hatte.
Auch für die Bauern und Landeigentümer entlang der Trasse wäre die
Realisierung der von den Verbänden vorgetragenen Alternative von
allergrößtem Vorteil. Die Einwendungen der betroffenen Bauern, die
insgesamt 170 ha Land durch Überbauung und nochmals ca. 300 ha durch
Ausgleichsflächen verlieren sollen und sich damit teilweise in ihrer
Existenz gefährdet sehen, konnten in der Anhörung ebenfalls nicht
abschließend behandelt werden. Somit wird sich das
Planfeststellungsverfahren weit über den ursprünglich geplanten, viel
zu engen Zeitraum (Baubeginn 2004) hinaus ausdehnen. Das Ergebnis ist
weiterhin völlig offen.
Kontakt: Marlies Preller, NABU Rügen,
Rugardstr. 9 c, 18528 Bergen auf Rügen,
Tel. 03838 209708, FAX 03838 209709
NABU.ruegen@t-online.de
www.NABU-ruegen.de
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Wer und was ist bei der Naturschutzarbeit versichert? Bin ich auch geschützt, wenn ich auf dem Weg in die Vorstandssitzung einen Unfall erleide?